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Lesung
Mi. 13.09.2023 19:00
MAGNETIZDAT DDR.Magnetband-Untergrund Ost 1979-1990
Im
letzten Jahrzehnt der DDR fanden Punk und seine experimentellen
Verästelungen in Post-Punk, New Wave, Elektronischer Musik und
Avantgarde-Rock und -Pop auch in dem stillen Land ihre Hörer. Wer hörte,
wollte oft aber auch mehr: »Magnetizdat DDR« erzählt, wie aus
Konsumenten schnell Produzenten wurden und DDR-weit eine sich selbst
verlegende Kassettentäter-Szene entstand, der Magnetbanduntergrund.
Beziehungsweise ein Magnetizdat, in Ableitung von Samizdat und Tamizdat
in der sowjetischen Gegenkultur. Hier wie dort, zumal in Ost wie West,
war dabei Multimedialität das Gebot der Stunde. Literaten ließen sich
von Bands befeuern, Musiker entdeckten Barock- und Experimental-Lyrik,
Super-8-Filmer und bildende Künstler griffen zum Mikrofon, und es
entstand ein Geflecht, das international renommierte Band- und
Labelprojekte wie Tarwater, To Rococo Rot und Raster-Noton
hervorbrachte.
Den Herausgebern ist es gelungen, die spannenden, obskuren, vergessenen oder bizarren Projekte, Künstler und Verstrickungen unter real-sozialistischen Bedingungen wieder zu entdecken. Denn in der Diktatur des Proletariats ging so einiges unter dem offiziellen Radar staatlich verordneter Kulturpolitik. Gefangene, in Grenzen frei. Es geht in diesem Buch u.a. um Frauen und Künstlerinnen in der DDR-Subkultur, die Kreativ-Konstellation Karl-Marx-Stadt, falschen sorbischen Untergrund, das erste Kassettenlabel und die erste West-LP, illegale Studios und legalisierte Spielwiesen oder das Einsickern einer schrägen DDR-Krautrockmischung in internationale Zirkulationen.
Die Autoren und Herausgeber Ronald Galenza und Alexander Pehlemann stellen ihr Buch im Gepräch mit Annett Gröschner vor.
Veranstaltung der 32. Magdeburger Literaturwochen
Foto: Yana Milev, Beate Rudnick Multi Media Performance Horror Vacui - In Aspik-HfBK-Foto Beil
Den Herausgebern ist es gelungen, die spannenden, obskuren, vergessenen oder bizarren Projekte, Künstler und Verstrickungen unter real-sozialistischen Bedingungen wieder zu entdecken. Denn in der Diktatur des Proletariats ging so einiges unter dem offiziellen Radar staatlich verordneter Kulturpolitik. Gefangene, in Grenzen frei. Es geht in diesem Buch u.a. um Frauen und Künstlerinnen in der DDR-Subkultur, die Kreativ-Konstellation Karl-Marx-Stadt, falschen sorbischen Untergrund, das erste Kassettenlabel und die erste West-LP, illegale Studios und legalisierte Spielwiesen oder das Einsickern einer schrägen DDR-Krautrockmischung in internationale Zirkulationen.
Die Autoren und Herausgeber Ronald Galenza und Alexander Pehlemann stellen ihr Buch im Gepräch mit Annett Gröschner vor.
Veranstaltung der 32. Magdeburger Literaturwochen
Foto: Yana Milev, Beate Rudnick Multi Media Performance Horror Vacui - In Aspik-HfBK-Foto Beil